Es klingt nach einem wahrgewordenen Traum, den jeder Blackjackspieler träumt. Stell dir vor, du spielst Blackjack in deinem Lieblingscasino und auf einmal stellst du fest, dass die Dealerin vor dir, dir eindeutige Signale über den Wert ihrer Hole-Karte sendet. Genau das ist Steve passiert, einem regelmäßigen Besucher der Counting Edge Webseite.
Steve war ständig zu Gast im Diamond Jack Casino in Bossier City. Er spielte mindestens dreimal pro Woche Blackjack und machte für gewöhnlich ordentlich Gewinn. Steve ist kein Kartenzähler. Er hält sich beim Spielen einfach nur an die Grundstrategie. Steve spielt am liebsten von Angesicht zu Angesicht mit dem Dealer. Er spielt oft in der Mitte der Woche, wenn das Casino nicht so voll ist.
Eines Mittwochnachmittags ging Steve ins Diamond Jack und fand auch einen leeren Blackjacktisch. Die Dealerin war eine nette Frau namens Julie. Sie lächelte und begrüßte Steve, als er sich an den Tisch setzte. Der Mindesteinsatz am Tisch betrug 25$. Steve setzte einen grünen Chip in den Einsatzbereich, während Julie die Karten mischte und Steven abheben ließ. Wenige Augenblicke später wurden die Karten für die erste Runde ausgeteilt.
Steve spielte etwa dreißig Minuten und konnte einen kleinen Gewinn ansammeln. Dann bemerkte er etwas Eigenartiges an der Dealerin. Manchmal, wenn Julie eine Zehn zeigte, sah sie sich ihre Hole-Karte zweimal an. Zunächst dachte Steve, dass sie vielleicht Schwierigkeiten hatte, die Hole-Karte richtig zu erkennen. Dann bemerkte er, dass Julie nur dann die Karten zweimal ansah, wenn sie eine 5 oder 6, also insgesamt 16, hatte. Steve beobachtete das genauer und sein Verdacht bestätigte sich. Jedes Mal, wenn die Dealerin die Hole-Karte zweimal betrachtete, hielt Steve seine Hand, egal wie diese aussah. Und jedes Mal, wenn Julie eine 5 oder 6 aufdeckte, war er gezwungen ihre Hand zu schlagen. Sie übertrat ständig.
Julie ließ sich niemals etwas anmerken, außer einem kleinen Zwinkern, jedes Mal, wenn Steve einen netten Einsatz einsackte. Steve konnte es nicht glauben. Als die Sitzung weiter voranschritt, erhöhte Steve seine Einsätze, zuerst auf 50$ dann auf 100$. Schließlich nahm er all seinen Mut zusammen und setzte die Hälfte seiner Chips auf eine Hand. Julie teilte Steve eine 8 und eine 3 für ingesamt 11 aus. Sie zeigte eine 10. Steve sprang fast von seinem Platz auf, als Julie ihre Hole-Karte einmal ansah… eine Pause machte… und dann noch einmal nachschaute. Damit hatte sie ihm angezeigt, eine 5 oder 6 als Hole-Karte zu haben. Eifrig schob Steve die andere Hälfte seiner Chips auf den Tisch.
„Nach unten verdoppeln“, grinste Steve.
Julie gab Steve eine zusätzliche Karte. Es war ein miese 3 für insgesamt 14, aber Steve war nicht besorgt. Sie würde übertreten. Sie hatte ihm das Signal gegeben.
Julie deckte eine 10 für insgesamt 20 auf und sammelte Steves Geld ein. Er war pleite.
Julie lächelte und zwinkerte Steve zu, während sie seine Chips einsammelte. Steve kochte vor Wut, aber bevor er irgendetwas sagen konnte, kam der Pit-Boss an den Tisch und ersetzte Julie durch einen neuen Dealer. Julie zeigte ihre Hände, klatschte einmal und ging dann lachend mit dem Pit-Boss.
Erst nachdem Steve zu Hause angekommen war bemerkte er, dass er der Dealerin während seiner Glückssträhne nicht einmal ein Trinkgeld gegeben hatte. Er fragte sich oft, ob das der Grund dafür gewesen war, warum sie ihn auflaufen ließ, oder ob das von Anfang an ihr Plan gewesen war. Jedenfalls spielte Steve danach eine ganze Zeit lang kein Blackjack mehr – vor allem nicht im Diamond Jacks.